Brueggen Tor Rolf AxerS4240001
In Brüggen, das bis zum Ende des Ancien Régime zum Kurfürstentum Köln gehörte, war seit dem 14. Jahrhundert eine Familie von Brüggen bezeugt, deren Mitglieder als Vögte dort eingesetzt waren. Von ihrem Sitz ist heute nur noch der um 1400 erbaute Torbau erhalten. Die Burggebäude wurden um 1750 abgebrochen. Der Torbau besteht aus einer Ziegelmauer, die schiefwinklig von der spitzbogigen Toröffnung in rechteckiger Blende durchbrochen wird. Über dem Torbogen ist noch der untere Teil eines Wehrerkers erhalten.
Brueggener Muehle 039 Kopie
In Sichtweite liegt die Brüggener Mühle. Die Ende des 13. Jahrhunderts erstmals erwähnte Brüggener Mühle gehörte bis zum Ende des Alten Reichs dem Stift Dietkirchen bei Bonn. Seit dem 17. Jahrhundert hatte die Familie Kurfgen bzw. Körfgen die Mühle gepachtet. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden sie Eigentümer der Mühle. 1846 leitete die Müllerin Anna Maria Trimborn, Witwe von Peter Körfgen, den Mühlenbetrieb in Brüggen.
Als erster Kerpener Müller beantragte Jacob Peil schon 1891, an der Brüggener Mühle eine Turbine einbauen zu dürfen. Turbinen hatten gegenüber Wasserrädern den Vorteil, daß die erheblich effektiver arbeiteten, weil sie die Wasserkraft besser ausnutzen konnten. Bis zur Jahrhundertwende arbeiteten eigentlich nur große Mühlenanlagen mit Turbine. Heute würde man Peil sicher als "innovativ" Bezeichnen. Heute präsentiert sich die ehemalige Mühlenanlage an der Mühlengasse als vierflügeliger Hof mit Fachwerk- und Backsteinmauerwerkelementen.
Text: Susanne Harke-Schmidt