Das Wort Denkmal steht für „Gedächtnisstütze" „mahnen", „erinnern". Denk mal!

Schloss Tuernich  Histr Farben 2014 P1180089Kopie

Schloss Tuernich Histr Farben 2014 P1180089Kopie
Das Wort Denkmal wurde ursprünglich ohne allgemeingültige Definition verwendet und konnte jeden Gegenstand bezeichnen, der ein allgemeines Interesse auf sich zog. Auch im heutigen Sprachgebrauch kann die Definition je nach Fachbereich und Betrachtungsweise unterschiedlich sein. Während beispielsweise in der Kunstgeschichte zum Zweck der Erinnerung geschaffene Werke als Denkmal bezeichnet werden, verwendet der Denkmalschutz einen gänzlich anderen Denkmalbegriff. Denkmalwerte Objekte gibt es im Bereich der Baudenkmalpflege, der Bodendenkmalpflege und auch der Naturdenkmalpflege, z.B. bei Parkanlagen, Hohlwegen, markant gepflanzte Bäume, etc.

Nach Erlass des nordrhein-westfälischen Denkmalschutzgesetzes im Jahr 1980 ließ das Rheinische Amt für Denkmalpflege die denkmalwerte Bausubstanz des Kerpener Stadtgebietes flächendeckend erfassen.

In der aktuellen Denkmalliste der Stadt Kerpen sind 277 Baudenkmäler erfasst: 99 Wohnhäuser, 60 Wege-, Hoch- oder Hofkreuze, Bildstöcke oder Gedenksteine, 49 Höfe und Güter, 20 Kirchen und Kapellen, 14 Friedhöfe, 12 Schlösser, Burgen oder Herrensitze, sechs öffentliche Bauten (zwei Rathäuser, zwei Schulen, ein Postgebäude), sechs Wassermühlen, sechs Kriegerdenkmäler, vier Industriebauten und ein Gasthof. 34 Bodendenkmäler sind in erster Linie an untergegangenen oder noch existierenden Burg- oder Hofanlagen lokalisiert. Mehr als die Hälfte, nämlich 53% der Baudenkmäler, stammen aus dem 19. Jahrhundert, 24% aus dem 18. Jahrhundert und 18% aus dem 20. Jahrhundert. Nur 5% der Denkmäler wurde im 17. Jahrhundert oder noch früher erbaut.

Im Denkmälerverzeichnis findet man zu jedem Denkmal eine unterschiedlich lange Beschreibung der einzelnen Objekte. Als Gründe für die Unterschutzstellung der Baudenkmäler werden dort angegeben: „Bedeutend für die Geschichte des Menschen. Erhaltenswert aus ... wissenschaftlichen, architekturgeschichtlichen, ortsgeschichtlichen, siedlungsgeschichtlichen, städtebaulichen, hauskundlichen, volkskundlichen oder künstlerischen Gründen."

Denkmalpflege lebt auch davon, dass über sie berichtet wird. Nur wenn die tägliche Arbeit am Denkmal, die umfassende Beratungs- und Forschungsleistung an den einzelnen Objekten einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird, können wir die Menschen für die Belange des Denkmalschutzes sensibilisieren. Dazu gehört auch die Kenntnis über die Schönheit und Einzigartigkeit jedes einzelnen unter Denkmalschutz stehenden Objektes.

Es ist satzungsgemäße Aufgabe der Heimatfreunde Stadt Kerpen e.V., nicht nur aktiv am Denkmalschutz teilzuhaben, sondern auch die Bevölkerung über den Denkmalschutz und seine vielfältigen Einzelprojekte informiert. Nur so können wir deutlich machen, welchen gesellschaftlichen Mehrwert Denkmalpflege leistet, wenn es darum geht, das vertraute Gesicht unserer Dörfer und Städte zu erhalten. Jedes Jahr werden rund 10 % der eingetragenen Baudenkmäler des Rheinlandes instandgesetzt, modernisiert oder restauriert.

Dazu leisten wir nun einen Beitrag, indem wir Sie über die an der Strecke liegenden Denkmäler in Kerpen und der Region informieren. Dazu gehören auch für uns Denkmäler, die nicht in der Denkmalliste stehen. Sie sind aus unserer Sicht ein Denkmal, weil sie in einen besonderen Bezug zur Kerpener Stadtgeschichte stehen.

Schlösser und Burgen in Kerpen
Die kaum vergleichbare Dichte an ländlichen Herrensitzen, die das Rheinland auszeichnet, spiegelt sich auch auf dem Kerpener Stadtgebiet wieder. Neben einigen Herrensitzen wie der Kommandeursburg in Blatzheim, Haus Hahn in Kerpen, den sog. Burgen in Mödrath und Niederbolheim oder Haus Breitmaar in Sindorf sind bis heute vier Wasserburgen erhalten geblieben: Bergerhausen, Hemmersbach, Lörsfeld und Türnich.

 

© Realisation: Dieter Franzen - Rolf Axer